Beschreibung
Luftbild des Wettbewerbsgebiets
©Geoportal Berlin


Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) benötigt eine neue Unterbringung am Standort Berlin. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) plant die Umsetzung dieses Bedarfs in einem Neubau. Das derzeit vom BMZ genutzte Europahaus muss aufgrund einer notwendigen Kernsanierung leer gezogen werden. Gleichzeitig soll der aktuell auf drei Liegenschaften verteilte Dienstbetrieb des BMZ in Berlin in einer Liegenschaft zusammengeführt werden.

Dazu wird auf dem Nachbargrundstück des Europahauses in der Anhalter Straße (mit einer Grundstücksgröße von ca. 9.944 qm) ein Neubau mit ca. 38.840 qm BGF für 762 Arbeitsplätze geplant, dessen Entwurf Gegenstand dieses Wettbewerbs ist (1. Bauabschnitt). Voraussichtlich wird eine anteilige Fläche von ca. 6.400 qm BGF weiteren Bundesministerien zur Verfügung gestellt (sogenannte BImA-N.N.-Flächen).

Der Neubau muss den Anforderungen einer obersten Bundesbehörde gerecht werden und eine repräsentative Außendarstellung für hochrangige nationale und internationale Gäste des BMZ gewährleisten. Das Programm beinhaltet neben den Büroflächen für die Mitarbeitenden u.a. den Leitungsbereich, eine Kantine/Cafeteria, Räumlichkeiten für Konferenzen und Besucher/innen, eine Kindergroßtagespflege und eine Bibliothek sowie Stellplätze für PKWs und Fahrräder. Teile der Freianlagen und des Gebäudes sind zumindest zeitweise öffentlich zugänglich. Es gelten erhöhte Sicherheitsanforderungen. Nach Abschluss der Sanierung des Europahauses (2. Bauabschnitt) sollen dort Arbeitsplätze für andere Ressorts, Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und/oder ggf. weitere Arbeitsplätze für das BMZ entstehen, so dass Neubau und saniertes Europahaus zusammen künftig einen Campus für Entwicklungszusammenarbeit („EZ-Campus“) bilden. Die Schnittstellen sind bereits im 1. Bauabschnitt zu berücksichtigen; Teil der Aufgabenstellung im Wettbewerb ist die Konzeption der Freianlagen für den gesamten EZ-Campus mit einer Fläche von insgesamt 18.060 qm.

Zur Klärung der komplexen Randbedingungen wurde 2021 ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt. Auf Basis des mit dem 1. Preis ausgezeichneten Entwurfs vom Büro HENN GmbH wurde ein Bebauungsplanentwurf erstellt, der die Grundlagen der weiteren Planung festlegt.

Mit einem architektonisch hochwertigen Neubau soll ein Leuchtturm-Projekt für Nachhaltigkeit und Klimaschutz entstehen, das innovative und übertragbare Lösungsansätze zum Klimaschutz und zur energetischen Optimierung anschaulich darstellt. Das BMZ sieht sich als Vorreiter eines klimaneutralen, nach EMAS zertifizierten Ministeriums und erwartet dementsprechend einen richtungsweisenden Entwurf, der bei Realisierung, Nutzung und Rückbau die Anforderungen an ressourceneffizientes Bauen und Betreiben erfüllt. Für den Neubau ist die BNB-Zertifizierung mit Gold-Standard zu erreichen; für die Freianlagen wird die BNB-Zertifizierung mit Gold-Standard ebenfalls angestrebt, mindestens Silber-Standard ist zu realisieren. Dabei ist die soziale, ökologische und ökonomische Dimension von Nachhaltigkeit gleichermaßen zu berücksichtigen. Es soll eine attraktive Arbeitsumgebung entstehen, die Raum für Kollaboration, Vernetzung und Austausch schafft. Leitbild ist eine moderne, bürgernahe Bundesverwaltung, die zu Dialog und Begegnung einlädt.

Die Planung des Projekts soll unmittelbar nach Abschluss des Wettbewerbs und anschließendem Verhandlungsverfahren starten, die Realisierung zügig stattfinden. Die Ausloberin hat auf Grundlage der Kostengruppen nach DIN 276 einen Baukostenrahmen von 233,80 Mio. Euro (brutto, Kostenstand Q4 2023) für die Kostengruppen 300 bis 500 ermittelt. Darin sind 144,46 Mio. Euro für die KG 300 vorgesehen, 85,12 Mio. Euro für die KG 400 und 4,22 Mio. Euro für die KG 500.
© [phase eins].

Lageplan und Wettbewerbsgebiet
  

bitte Bilder zum vergrößern anklicken